Bruichladdich Octomore 10.4 mit 63.5 % Volumen in der 70 cl Flasche

Bruichladdich Octomore 10.4 Scottish Barley. Im Jahr 2019 bringt Bruichladdich in der zehnten Ausgabe insgesamt vier verschiedene Octomore auf den Markt. Seit der erste Octomore im Jahr 2008 abgefüllt wurde, sprengte er mit jeder neuen Edition die Grenzen der klassischen Whiskywelt aufs Neue. Die provokante Frage, ob die gängige Meinung je älter, desto besser grundsätzlich falsch oder zumindest veraltet sei, machte die Brennerei zum Enfant terrible und brachte Octomore grosse Bekanntheit in der gesamten Whiskybranche.

Die im Jahr 2015 geerntete und ein Jahr später destillierte Gerste reifte für nur drei Jahre in Virgin Oak Fässern und ist damit die jüngste und zugleich beeindruckendste Octomore Abfüllung. Der 10.4 behauptet sich ohne Mühe in einer Reihe von echten Schwergewichten. Er zeigt Tiefe sowie Balance und überzeugt mit einer überaus eleganten Komplexität. 28 Fässer aus feinster Limousin Eiche wurden zuerst stark getoastet und dann zur Befüllung zum Warehouse 12 transportiert.

Virgin Oak Fässer geben deutlich mehr Tannine ab als solche, die vorher bereits befüllt waren. Dadurch können extrem dominante Bitternoten entstehen. Deshalb werden die Fässer besonders stark getoastet, um eher die eleganten Aromen getrockneter Früchte zum Vorschein kommen zu lassen, die wunderbar zum Octomore Charakter passen.

  • 100% schottische Concerto Gerste
  • Geerntet 2015, destilliert 2016, abgefüllt 2019
  • 3 Jahre alt – zu 100% auf der Insel gereift
  • 100% Reifung in französischen Virgin-Oak-Fässern
  • 88PPM
  • 63, 5% vol.
Head Distiller Adam Hannett wählte für die zehnte Octomore Edition ganz bewusst einen deutlich reduzierten und somit für Octomore eigentlich völlig untypischen Rauchcharakter, denn dieser nahm mit seinen 131 PPM in der allerersten Edition den Platz als meist getorfter Whisky der Welt ein und wurde zum internationalen Kultobjekt für Fans von stark rauchigen Single Malts.

Die Whiskygemeinde forderte daraufhin eine immer höhere PPM Zahl und die Brennerei nahm diese Herausforderung gerne an, bis mit unglaublichen 309 PPM der bis heute höchste Wert an jemals in Gerstenmalz gemessenem Phenolgehalt erreicht wurde. Adam hinterfragte jedoch, ob dies auch die zukünftige Ausrichtung von Octomore sein sollte.Die noch im Warehouse verbliebenen Octomore Fässer aus einer Zeit, als es noch nicht um immer höhere Phenolwerte ging, warteten seiner Ansicht nach nur auf den richtigen Moment, die Welt mit ihrem einzigartigen Charakter zu überraschen. Adam musste warten, bis die Whiskywelt für eine völlig neue Art von Octomore bereit war. Einen Octomore, der nicht mehr zwingend der meist getorfte Whisky der Welt sein muss, um ein Original Octomore zu sein. Und dieser Zeitpunkt ist jetzt.

Viele ahnten bereits, dass nicht der Phenolgehalt das wahre Geheimnis hinter der Kultmarke Octomore ist, sondern vielmehr das, welche Überraschung die Natur in jedem Batch aufs Neue aus der Kombination von Gerstenmalz und Torf hervorzubringen vermochte. Der Phenolgehalt war stets eine spannende, jedoch leider überhaupt nicht planbare oder gar vom Menschen manipulierbare Komponente. Deshalb musste der Wettlauf um immer noch mehr PPM ein Ende finden. Ganz im Sinne der Bruichladdich Philosophie, die Dinge immer wieder aufs Neue zu hinterfragen, um die Welt mit neuen Kreationen zu überraschen.

Deshalb wird der grundlegende Fokus für Octomore neu ausgerichtet – vom meist getorften zum komplexesten, vielschichtigsten und ausdrucksstärksten Single Malt der Welt.

Die zehnte Edition steht für Geschmack, Facettenreichtum und menschliche Intuition. Zahlenspielereien geraten in den Hintergrund. Schluss mit five year age statements, blinder Phenol Besessenheit und der Erwartung, mit jeder Edition die nächsthöhere PPM Schallmauer zu durchbrechen. In der 10 er Edition bestimmen Herkunft und Handwerk den Ton und überlassen so dem Whisky in seiner puren Ausdrucksform die grosse Bühne. Gewiss wird die neue Edition viele eingefleischte Phenol Aficionados erst einmal schockieren und womöglich ihre Sicht auf Octomore grundlegend in Frage stellen. Aber das ist nunmal typisch Octomore.

Progressiv Hebridean Distillers vielschichtige und atemberaubende Abfüllungen von der Insel Islay, von leicht bis mittelschwer, von frisch bis salzig, bis hin zum torfigsten Whisky der Welt. Bruichladdich wurde 1881 durch die Brüder Robert William und John Gourlay Harvey auf der Insel Islay gegründet. Im Gegensatz zu den meisten Brennereien, die aus umfunktionierten Bauernhäusern entstanden sind, wurde Bruichladdich von Anfang an als Destillerie geplant und erbaut. Der Betrieb zählte zu den modernsten Destillerien und noch heute ist ein Grossteil der damaligen Ausrüstung im Einsatz. Zwischen 1929 bis 1937 wurde nicht produziert, und im Anschluss folgten einige Besitzerwechsel, bis sie 2000 vollständig renoviert wurde und der Master Distiller Jim McEwan gewonnen werden konnte. Seit 2015 ist nun sein Nachfolger Adam  Hannett als Head Distiller im Amt.

Bei den Malts von Bruichladdich wird weder eine Kältefilterung noch eine Färbung vorgenommen. Auch ist sie die einzige Destillerie auf der Insel Islay, die selbst abfüllt. Der Einsatz von frischem Quellwasser ist dabei zeichnend für die Fruchtigkeit dieser Malts.

Tasting 

Nase: Vollmundig. Die anfangs würzigen Noten von Schokolade, Tabak, Lagerfeuer und Leder gehen mit der Zeit in eine süssliche Duftkomposition aus Vanillepudding, Blaubeeren und Birnendrops über.

Geschmack: Warm und würzig-intensiv, wie eine Mischung aus Glühwein, Leder und Tabak, überzogen mit einem Hauch Puderzucker. Über allem schwebt ein wunderbar erdiger Torfrauch, der am Gaumen einen sehr eleganten und trockenen Eindruck hinterlässt.

Nachklang: Kokosnuss, Tabak und Vanille, ein Geschenk der Virgin Oak Fässer, mit einer sehr eleganten Rauchnote, die durch die Reifedauer in ihrer Ausprägung etwas gezähmt wurde.

Die Whisky Brennerei

Bruichladdich liegt auf der Isle of Islay am westlichen Ufer von Loch Indaal. Ihr Whisky ist leichter und feiner als die extremeren Malts vom Südufer der Insel. Das liegt vor allem daran, dass, untypisch für Islay, ungetorftes Malz verwendet wird und das Wasser von der eigenen Quelle (Rhinns) nicht torfig ist. Die Destillerie hat eine lange Geschichte hinter sich, doch der bedeutendste Teil wird wohl momentan von Head Distiller Jim McEwan geschrieben. Innovativ und mit viel Liebe zum Detail schafft es Jim, zusammen mit seinen Mitarbeitern, immer wieder die Whiskywelt in Atem zu halten und neue Geniestreiche auf den Markt zu bringen.

Gewicht 1 kg